Brennball- WM und Norrköping Brännboll Open 2002

Die Würzburger Brennballspieler sind inzwischen regelmäßig Teilnehmer bei der Weltmeisterschaft, die jährlich am letzten Maiwochenende in Schweden stattfindet. Für das andere Wochenende steht ein kleineres Turnier auf dem Programm. Dies bietet die Gelegenheit, Brennball an verschiedenen Orten zu spielen und nebenher immer neue Regionen Schwedens kennen zu lernen.

Zum siebten Mal machten wir uns 2002 auf den Weg zur Brennball- Weltmeisterschaft in unserer schwedischen Partnerstadt Umeå. Doch zunächst ging unsere Reise nach Linköping und Norrköping in Südschweden. An dem schönen kleinen Sätrasee, abgelegen von den großen Verkehrswegen, hatten wir uns Hütten auf einem Campingplatz gemietet und verbrachten die Woche nach Pfingsten mit Wandern, Stadtbesichtigungen, Brennballtraining, Saunen und Schwimmen. Ein solch südländisches Wetter haben wir in Schweden noch selten erlebt. Bis auf zwei, drei Tage herrschte während unseres gesamten Besuches Wärme und Sonnenschein.

Mannschaft in Norrköping In der Universitätsstadt Norrköping fand am Samstag nach Pfingsten das Turnier "Norrköping Brännboll Open" statt, das von Studierenden der Uni organisiert wird und an dem etwa 80 Mannschaften teilnahmen. Begonnen hatte es am Freitag mit einem abendlichen Eröffnungsfest, das wir wegen der immerhin einstündigen Fahrt zu unserem Campingplatz aber nicht besucht hatten. Die Auswirkungen der durchzechten Nacht waren am nächsten Morgen besonders bei den Schiedsrichtern zu spüren. Die nahmen die Regeln recht locker und legten sie auch von Schiedsrichter zu Schiedsrichter unterschiedlich aus. So beachtete der eine gar keinen Schlagwinkel, der andere nur in "besonders krassen Fällen". Dennoch entwickelte sich ein schönes Turnier, vor allem für uns, denn wir konnten alle unsere Gruppenspiele gewinnen. Auch das anschließende Sechzehntelfinale konnten wir für uns entscheiden und standen dann gegen die Mannschaft "Sverige", den Vorjahreszweiten, im Achtelfinale. Das Spiel endete unentschieden. Die Schiedsrichter berieten, fragten bei der Turnierleitung nach, und teilten uns dann mit, es würden 2 mal 4 Minuten nachgespielt. Mit 20:18 Punkten unterlagen wir in dieser Nachspielzeit. "Sverige" kam anschließend bis ins Finale und gewann das Turnier.

Am Abend stieg in einem großen Veranstaltungssaal das Brennballbankett mit Siegerehrung. Alle kamen fein herausgeputzt. Es dauerte ziemlich lange, bis endlich alle Platz genommen hatten und dann das Bankett gemeinsam begonnen wurde. Ein solches Studentenbankett ist für uns Deutsche ziemlich ungewohnt. Es ist eine sehr eigentümliche Mischung zwischen Förmlichkeit in Kleidung, Sitzordnung und Essen einerseits und ausgelassenem Feiern, Singen und um die Wette Schreien andererseits. Lustig warŒs auf jeden Fall.

Tyska kyrkans tornet Stockholm Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Stockholm. Unterwegs kam jemand auf die Idee, die Turnierbroschüre aus Norrköping zu lesen, und stellte fest, dass nach den dort abgedruckten Regeln im Achtefinale bei Unentschieden die Mannschaft ins Viertelfinale kommt, die mehr Punkte als Schlagmannschaft hat. Eine Nachspielzeit war erst ab dem Halbfinale vorgesehen. Nach dieser Regel hatten wir "Sverige" aus dem Turnier geworfen... aber leider zu spät bemerkt!

Einen Nachmittag lang sogen wir Stockholms unvergleichliche Atmosphäre in uns ein. Dann ging es am Montag weiter nach Umeå. Dort war das warme Sonnenwetter noch stabiler als im Süden. Bei dem wolkenlosen Himmel waren die hellen Nächte noch eindrucksvoller als sonst, selbst um Mitternacht merkte man nichts von Dunkelheit. Einige aus unserer Gruppe besuchten als Gäste Deutschunterricht und Schülervertretung im Östra Gymnasiet. Am Dienstag abend paddelten wir bis nachts um ein Uhr mit Kanus den Fluss Sävarån in Richtung Küste hinunter und machten unterwegs Pause am Lagerfeuer. An diesem großteils naturbelassenen Fluss gibt es viele Wildtiere, so beobachteten wir zwei Biber. Am Mittwoch besuchten wir die Insel Norrbyskär bei Umeå mit ihrem Sägerwerksmuseum und verbrachten dort den Nachmittag am Strand. Am Donnerstag stand eine Stadtrundfahrt in Umeå und Umgebund auf dem Programm.

Die WM am Freitag bot gegenüber früheren Jahren eine Neuerung: Da die Zahl der angemeldeten Mannschaften in der letzten Zeit immer weiter gesunken und dadurch der Zeitdruck etwas geringer ist, wurden jeder Gruppe statt wie bisher drei jetzt fünf Mannschaften zugeteilt. Dadurch sind nun vier Spiele für alle Teilnehmer garantiert. Doch trotz schönem Wetter und guter Vorbereitung konnten wir nur eines unserer vier Spiele gewinnen und schieden aus.

Mannschaft in Umeċå

Saunafloß im Nydalasee Das eröffnete uns die Gelegenheit, den Freitag abend auf angenehme Weise zu verbringen, da wir ja Samstag früh nicht mehr spielen mussten: Wir mieteten uns ein Saunafloß im Nydalasee. Diese Flöße schwimmen mit kleinen Saunahütten mitten im See und man erreicht sie mit einem Boot, um dann zu saunen und zu schwimmen. Wir nahmen auch noch unseren transportablen Grill mit und verbrachten so den ganzen Abend gemütlich auf dem Wasser.

Den Abschluss und Höhepunkt der Reise bildeten die Finalrunden der Brennball- WM. Wie immer war es ein Erlebnis, die Spitzenmannschaften spielen zu sehen. Ein weiteres Mal gewann BK Rel, die ohne Zweifel die taktisch geschickteste Mannschaft auf der Welt sind. Leider machen ihre taktischen Tricks jedoch das Spiel unansehnlich und unspektakulär für das Publikum. Dies erklärt, warum die Spieler von BK Rel, obwohl sie nun zum sechsten Mal Weltmeister wurden, bei den Zuschauern außerordentlich unbeliebt sind.

Ulrich Kraus


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15.8.2002