1. Internationales Würzburger Brennballturnier am 4. Juli 1998 - Presse


Volksblatt (Würzburg), 22. Juli 1997

Letztes Wochenende in Würzburg: Das erste internationale Brennballturnier
Ein Geweih für die "Besserwisser"
WÜRZBURG

Die kurzlebige Nachmittagssonne führte nur wenige Spaziergänger über den Kneipp- Steg. Einige von ihnen bogen immerhin neugierig zum TGW- Platz, denn auf dem reichten sich Leute Baseballschläger weiter, warfen einen Tennisball in Richtung auf eine schlammige Fußmatte; ein Spielzeugschwert und rote Latten staken im Rasen, überhaupt wurde im guten Dutzend viel umeinandergelaufen und teils äußerst gekonnt nach dem gelben Bällchen geschnappt.
Die Zaungäste wurden Zeuge des ersten internationalen Brennballturniers von Würzburg. Die weiche schwedische Variante des Baseball hat Ove Nilsson aus seiner Heimat eingeführt, als er an die hiesige Uni kam. Dort formierte sich dann die Mannschaft "Besserwisser", wuchs an, bekam die Ableger "Besserschmitts" und "Pavlovs Hunde", ein Psychologen- Team, und so lustig wie die Namen klingen, so gut gelaunt ging es auch ins mitteleuropäisch- skandinavische Kräftemessen.
Fast rechtzeitig zum Turnierbeginn hörte der Regen auf. Doch selbst ohne dieses kleine Glück: "In Umeå ist oft Sauwetter, und noch kälter", wußte Mit- Initiator Hans- Dieter Wolf aus eigener Erfahrung, denn in Würzburgs Partnerstadt hatten die Main- Teams im Mai an der Weltmeisterschaft teilgenommen - mit 1140 weiteren Mannschaften. Zwei davon, die losschla-

genden Hägars "Hagbard slår runt" und die "Pinch Hitters", statteten nun ihren Gegenbesuch ab, erstere stilgerecht im Habit der Wikinger und obendrein durch ihr Können eine wahre Augenweide auf der glitschigen Wiese - in Schlagen und Laufen gleich gut geübt wie im Werfen und Fangen.
Denn darum geht's: Eine Mannschaft haut den Ball in die Luft und läuft von Mal zu Mal, solange die Gegner damit beschäftigt sind, den Ball zur Grundlinie zurückzubefördern. Wie lange das dauert, müssen die Läufer stets spontan abschätzen. Wer nämlich am Ende noch zwischen den Malen hängt, bekommt Strafpunkte. Als Zuschauer muß man die Feinheiten gar nicht so genau mitbekommen - spannend und spaßig anzusehen ist die Sache recht bald, nach zweimal zwölf Minuten dann aber doch sehr überraschend, welch immense Punktunterschiede die Brennballerei mit sich gebracht hat. Im Endspiel trafen "Besserwisser" auf die "Hagbards"' die ihr Halbfinale gegen die Psychologen direkt zuvor glorios absolviert hatten, davon noch etwas gezeichnet waren, aber mit klaren 71:49 abschlossen und den Würzburger Wanderpokal nach Umeå tragen. Für die besten Hiesigen hatte ein "Pinch Hitter" einen Elch erlegt: Ein Geweih für die "Besserwisser".
Zum Ausklang gab's noch mehr Völkerbegegnung, nämlich Fete mit dem russo- kanadischen Musikduo "Towncryers".
Joachim Fildhaut


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31.5.1998